Der ideale Begleiter
Zu einem guten Buch gehört ein gutes Glas Wein – eine alte Weisheit von Schriftsteller[inne]n und Buch-Liebhabern. Was dem einen die Pfeife (Günter Grass) ist dem anderen ein Glas Rotwein (Martin Walser). Kein Wunder, dass mich nach dem gelungenen „Gelee Royal“ an Quitten, der Bücherblogger nun nach der Qualität des diesjährigen Weinjahrgangs befragte.
Et voilà, mir scheint, der Bücherfreund fragt immer genau das nach, WOMIT ich mich gerade beschäftige. Beinahe unheimlich ist [mir] das! Just als ich die Frage in einem Kommentar an mich las, hatte ich vorher in der Küche eine Kostprobe der Lese vom Samstagnachmittag auf einem Teller angerichtet.

Die Kostprobe stammt von einem Weinberg bei Benningen:
Es sind Trollinger-Trauben.
Diese Sorte ist hier weit verbreitet, ansonsten in Südtirol beheimatet, da die zugrunde liegende Traube die Südtiroler Rebsorte Vernatsch ist. Ursprünglich waren es die Römer, die diese Traube zu uns – zunächst eigentlich an den Rhein – brachten. Vom Rhein fand sie den Weg an den Neckar. Heute liegen die Hauptanbaugebiete dieser Traubensorte in Norditalien und eben hier im Württembergischen (nicht im Badischen!).
Hierzulande pflegen wir bei feierlichen, geselligen Anlässen übrigens die Sitte, den Rotwein (meist eben Trollinger) aus dem Schwäbischen und den Weißwein (meist Weißburgunder, auch als Pinot Blanc oder Pinot Bianco bekannt) aus dem (Süd)Badischen aufzutischen.
Doch ich will nicht abschweifen, weil ich noch des Bücherbloggers Frage nach der Qualität des 2010er Jahrgangs beantworten möchte!
Wie Sie unschwer erkennen:
Die Trauben fallen klein[er] aus [als in den Jahren zuvor]. Der Qualität tut dies jedoch keinen Abbruch. Sie schmecken "süß, fruchtig und sind prall gefüllt mit Saft." Allerdings wird der Weinertrag in 2010 "so gering ausfallen wie seit 25 Jahren nicht mehr", sagte mir eine Kennerin der Materie, im Weinberg, über die Rebstöcke hinweg.
Während im Jahr 2009 in den württembergischen Anbaugebieten noch rund 1,1 Millionen Hektoliter Weinmost erzeugt worden sind, rechnen Experten für den laufenden Herbst mit einer Erntemenge von maximal 750.000 Hektolitern in unseren schwäbischen Breitengraden.
Grund für den Ertragsrückgang: Der sehr lange und kalte Winter 2009/2010 sowie der verregnete Juni; auch der August war zu feucht und zu kalt. Die sonnigen September- und Oktobertage sorgten wenigstens dafür, dass das, was hing, gut reifen durfte.
"Unser schwäbischer Jahrgang 2010 wird der ideale Begleiter zu leichten Gerichten sein," prophezeite mir eine Nachbarin, eine alte Winzerin, mit Weinbau-Erfahrung in der vierten Generation. Eine erfahrene Frau, die es wissen muss.
Allerdings plagen die Winzer landauf, landab ganz andere Sorgen als die diesjährige Ernte! Doch dieses Thema hängt an einem anderen Rebstock…
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Et voilà, mir scheint, der Bücherfreund fragt immer genau das nach, WOMIT ich mich gerade beschäftige. Beinahe unheimlich ist [mir] das! Just als ich die Frage in einem Kommentar an mich las, hatte ich vorher in der Küche eine Kostprobe der Lese vom Samstagnachmittag auf einem Teller angerichtet.

Die Kostprobe stammt von einem Weinberg bei Benningen:
Es sind Trollinger-Trauben.
Diese Sorte ist hier weit verbreitet, ansonsten in Südtirol beheimatet, da die zugrunde liegende Traube die Südtiroler Rebsorte Vernatsch ist. Ursprünglich waren es die Römer, die diese Traube zu uns – zunächst eigentlich an den Rhein – brachten. Vom Rhein fand sie den Weg an den Neckar. Heute liegen die Hauptanbaugebiete dieser Traubensorte in Norditalien und eben hier im Württembergischen (nicht im Badischen!).
Hierzulande pflegen wir bei feierlichen, geselligen Anlässen übrigens die Sitte, den Rotwein (meist eben Trollinger) aus dem Schwäbischen und den Weißwein (meist Weißburgunder, auch als Pinot Blanc oder Pinot Bianco bekannt) aus dem (Süd)Badischen aufzutischen.
Doch ich will nicht abschweifen, weil ich noch des Bücherbloggers Frage nach der Qualität des 2010er Jahrgangs beantworten möchte!
Wie Sie unschwer erkennen:
Die Trauben fallen klein[er] aus [als in den Jahren zuvor]. Der Qualität tut dies jedoch keinen Abbruch. Sie schmecken "süß, fruchtig und sind prall gefüllt mit Saft." Allerdings wird der Weinertrag in 2010 "so gering ausfallen wie seit 25 Jahren nicht mehr", sagte mir eine Kennerin der Materie, im Weinberg, über die Rebstöcke hinweg.
Während im Jahr 2009 in den württembergischen Anbaugebieten noch rund 1,1 Millionen Hektoliter Weinmost erzeugt worden sind, rechnen Experten für den laufenden Herbst mit einer Erntemenge von maximal 750.000 Hektolitern in unseren schwäbischen Breitengraden.
Grund für den Ertragsrückgang: Der sehr lange und kalte Winter 2009/2010 sowie der verregnete Juni; auch der August war zu feucht und zu kalt. Die sonnigen September- und Oktobertage sorgten wenigstens dafür, dass das, was hing, gut reifen durfte.
"Unser schwäbischer Jahrgang 2010 wird der ideale Begleiter zu leichten Gerichten sein," prophezeite mir eine Nachbarin, eine alte Winzerin, mit Weinbau-Erfahrung in der vierten Generation. Eine erfahrene Frau, die es wissen muss.
Allerdings plagen die Winzer landauf, landab ganz andere Sorgen als die diesjährige Ernte! Doch dieses Thema hängt an einem anderen Rebstock…
Teresa HzW - 26. Okt, 23:51 - Rubrik Fund[W]orte