... w i [ e ] der [ W ] o r t e...[1]

Die Generation, die wie keine andere das letzte halbe Jahrhundert prägte, macht seit einiger Zeit wieder von sich reden. Heute zog sie ins Städtle ein: „Set the control for the heart of the sun“. Der psychedelische Klang schallt ihnen entgegen, kaum dass sie die Tür zum Kongresscenter geöffnet haben. Durch die Labyrinth artigen Gänge des Gebäudes führen zwar keine Hinweisschilder. Doch sie brauchen nur den Klängen, die sich in dem bisher leeren Gebäude gespenstisch ausnehmen, folgen: „Ahh-aaah-haaa-haaaa-aaaah h“. Nachdem sie sich mit drei Euro Eintritt verschafft haben, können sie ins Allerheiligste passieren. Sie: „Warum zahlen wir jetzt...  [weiter]

Eigentlich haben wir derzeit die sog. Hundstage; eine Zeit, in der es in allen Augustmonaten, an die ich mich erinnern kann, immer "saumäßig hoiss" war; nur dieses Jahr herrscht Wetter wie im April: Auf strahlende Sonne folgt 30-minütiger Platzregen mit 40ml/m2 und Temperatursturz um zehn Grad. Dabei würde es in diesen Tagen so richtig Laune machen, an einem großen See oder an Deutschlands Küsten dem neuen Trendsport aus den USA nachzugehen: Skimboarding. So nennt sich der nordamerikanische Sommerspaß, das Dahingleiten auf einem Brett über die Oberfläche in seichtem Wasser... Wie wär`s? Einmal Wasser "aufschäumen" und ne Runde "skimmen"?...  [weiter]

"Ich bin davon überzeugt, dass der moderne Roman auch eine moderne Form braucht." schrieb Aléa Torik gestern in ihr Blog. Ein Satz, der wohl jede/n umtreibt, der sich ernsthaft oder von Berufs wegen mit dieser Frage auseinander setzt: Die Frage, die mich (als Nicht-Literaturwissenschaf tlerin) am meisten beschäftigt: WAS heißt "modern"? Was versteht man unter "Moderne"? Ist denn nicht alles, zum Zeitpunkt des Schreibens, wenn sich ein Schriftsteller einer bestimmten Thematik stellt, "modern"? Und wird es "posthum", also wenn ich 10 oder 20 Jahre später auf eine Zeit oder ein bestimmtes Werk blicke, wird es in der Nachhinein-Betrachtung nicht...  [weiter]

heute saß der ABTEILUNGSBOSS mit seinen UNTERABTEILUNGSBOSSEN zusammen. ich hockte mit auf der ersatzbank, weil der unterabteilungsboss noch im urlaub und sein vertreter, der bereichsboss, ein eigenes meeting mit seinen vertretern von der tochter in belgien hatte. so kam ich zu der ehre. ad hoc. das heißt: BEREICHSBOSS steckte um zwei minuten vor elf uhr seinen kopf durch die tür in mein büro: „gut, dass sie da sind.“ mit dem berühmten zwei-sekunden-blick musterte er mich von oben bis unten, „sie sind einfach immer anständig angezogen. gut. gehen sie mal schnell in den besprechungsraum ürg." „wieso ich“, antwortete ich erstaunt? „ist sonst...  [weiter]

Liebe Lotte, heute ist ein besonderer Tag für mich: 55 Jahre an der Seite eines einzigen geliebten Menschen….! Wer wird das von den Jungen in einem halben Jahrhundert einmal von sich sagen können? In dieser schnelllebigen Zeit, wo alles, wie mir scheint, gerade auch die menschlichen Beziehungen, der Wegwerfgesellschaft oder den persönlichen Karrieren geopfert werden. Bereits seit Tagen steigen all diese Erinnerungen der letzten Jahrzehnte in mir auf: wie wir uns in der schweren Zeit des Wiederaufbaus kennenlernten, anfangs mit mehreren Menschen in einer Wohnung lebten, nicht einmal einen eigenen Waschraum für uns hatten, Intimität kaum möglich...  [weiter]

Liebe Lotte, erinnerst Du Dich an dieses Zitat aus Moulin Rouge: "The greatest thing you ever learn is to love and be loved in return?" Die [Scha Scha] Gabor in eine ihrer größten Rollen. Ach, das waren noch Zeiten, Lotte!  [weiter]

Liebe Lotte, ich weiß, ich sollte dankbar sein! Vor allem, wenn ich an Zsa Zsa Gabor denke. Hast Du es heute auch in der Sonntagszeitung gelesen? Sie wurde, wie ich, an der Hüfte operiert: Dreieinhalb Stunden lang. Zsa Zsa Gabor ist seitdem jedoch nicht mehr ansprechbar. Sie liegt mit offenen Augen da, starrt an die Wand des Krankenzimmers. Unser großes Kinoidol der Fünfziger Jahre. Ich sehe sie vor mir, wie sie in Moulin Rouge als Satine zwischen allen Stühlen sitzt: Zwischen Christian, der Liebe ihres Lebens, und dem Lebenswunsch, Schauspielerin zu werden, bevor sie ihr tragisches Filmschicksal ereilt. Was für eine schöne und extravagante...  [weiter]